(Aus Presseberichten des Bildungsbüros Gütersloh)


In der letzten Schulwoche vor den Sommerferien fand ein gemeinsamer Forschertag für die Kinder der St.-Johannes-Grundschule und die angehenden Schulkinder aus dem AWO Kindergarten Regenbogen statt. Es wurden Tandems und Gruppen aus Kindergarten- und Schulkindern gebildet, denn der gemeinsame Forschertag sollte gleichzeitig als Schnuppertag für die angehenden Schulkinder genutzt werden und so richtig Spaß und Freude auf Schule machen. Forscherfragen zum Thema Bauen, Konstruieren und Programmieren standen kurz vor den Sommerferien auf der Agenda.

Erste Erfahrungen beim Programmieren:

Die Turnhalle und ein großes Klassenzimmer der Schule wurden für den Tag vorbereitet.  Auf dem Turnhallenboden liegen Turnmatten mit Buchstabenfolien und daneben steht jeweils eine kleine gelbschwarze Roboterbiene. Hier handelt es sich um einen einfach, robust und kindgerecht gestalteten Bodenroboter, „BeeBot“ genannt.  Die Kinder sind begeistert bei der Sache. Mit insgesamt sieben Tasten, die direkt auf dem Rücken der Biene angebracht sind, geben die Kinder Bewegungsabläufe und Richtungsbefehle ein und sammeln erste Erfahrungen beim Programmieren. „Die Kinder arbeiten phantastisch zusammen und bekommen Routine im analytischen und logischen Denken, entwickeln Strategien und müssen Vorausdenken, um die BeeBot zielgerichtet steuern zu können“, berichtet Konrektor Stefan Schulte, sichtlich begeistert. Die BeeBot-Biene ist in vielen Bereichen einsetzbar. So können in der Mathematik das räumliche Denken, das Koordinatensystem sowie einfache geometrische Figuren trainiert oder Rechenaufgaben gelöst werden. Im Vorschulbereich kann die BeeBot zum „Zählen lernen“ aber auch zum „Farben lernen“ eingesetzt werden. „Die genannten Beispiele sind nur ein kleiner Auszug der fast unendlich vielen und vielfältigen Einsatzmöglichkeiten“, so Reinhard Stükerjürgen. Mit seinem Workshopteam gibt er gerne Ideen und erprobte Ansätze an Kindergärten und Grundschulen weiter, die gezielt im Alltag für das spielerische Lernen eingesetzt und jederzeit altersgerecht erweitert werden können. Für die Schülerinnen und Schüler des 3. und 4 Schuljahres gibt es daher einen Ausbau des Programms. Die analoge Programmierung der BeeBot wird anspruchsvoller und die Abstraktionsebene mit Nutzung eines Tablets ist einen Schritt höher. Mit dieser BlueBot-Version gibt es zahlreiche Möglichkeiten um die Programmierkenntnisse „in digitaler Form“ zu vertiefen. Mit Spaß und Freude erproben die Großen der Grundschule die verschiedenen Aufgabenstellungen und sind beim Gongschlag sichtlich enttäuscht, dass der Forschertag schon vorbei ist.

Lichtarchitektur / Bauen und Konstruieren

Im großen Klassenzimmer hingegen wird noch eingehend geforscht. Die gemischten Gruppen aus Kindergarten und Grundschule werden auch hier von einem Referenten und den pädagogischen Fach- und Lehrkräften der Einrichtung begleitet. Es werden Brücken aus Lichtbausteinen konstruiert, das Inventar eines Klassenraums nachgebaut und die Anordnung der Gebäude und Bauweise der Schule nachempfunden. „Die Materialien sind für die Kinder total ansprechend und es ist interessant zu sehen, wie reibungslos und gut der Austausch und das Nachahmen der Kindergartenkinder mit den Schulkindern funktioniert, so Silke Krusche vom AWO-Kindergarten im Gepräch mit Ingrid Weitzel, Koordinatorin der Entdeckerwochen. „Gerade das ist unser Ziel. Es bilden sich automatisch kleine Teams, die sich angeregt austauschen, ganz viel ausprobieren und gegenseitig korrigieren. Das ist forschendes Lernen. Als Erwachsener begleite ich die Kinder, gebe Anregungen und auch neue Fragestellungen in die Runde, die das Finden von Lösungsschritten unterstützen. So macht die Rolle als Lernbegleitung Spaß und wir sehen, dass die Umsetzung in den Einrichtung ankommt“, so Weitzel.

Immer wieder tauschen sich die Organisatoren kurz aus, beobachten und begleiten die Kinder und bringen kreative Neuerungen ein. Auch im Feedback-Gespräch mit der Schule und dem Kindergarten wird klar, dass mit diesem gemeinsamen Forschertag zwischen Kita und Schule ein weiterer Baustein gefunden wurde um den Übergang zwischen Kita und Grundschule fließender zu gestalten. „ Wir würden uns freuen, wenn wir nächstes Jahr wieder bei den Entdeckerwochen dabei sein dürfen und möchten gerne unseren Hauptstandort der Astrid-Lindgren-Schule in Harsewinkel mit einbinden, so Stefan Schulte an Ingrid Weitzel gerichtet. „Die Entdeckerwochen wird es auch in 2020 geben“, versichert Weitzel, denn das Projekt lebt von der positiven Resonanz aus den Einrichtungen und der großartigen Unterstützung der zahlreichen Kooperationspartner. 

Zum Projekt in Greffen:

Koordiniert und organisiert vom Bildungsbüro des Kreises Gütersloh und dem durchführenden Workshopteam von Reinhard Stükerjürgen nahmen 100 Kinder aus der Grundschule und 17 angehende Kinder aus dem benachbarten AWO-Kindergarten teil. Die pädagogischen Fach- und Lehrkräfte beider Einrichtungen sind im Netzwerk „Haus der kleinen Forscher“ beteiligt und nehmen kontinuierlich an den MINT-Weiterbildungen des Bildungsbüros teil. 

Zu den Entdeckerwochen:

Eingebunden sind diese Aktionstage bei den Entdeckerwochen 2019, die gemeinsam vom Bildungsbüro und Umweltamt des Kreises Gütersloh seit 2017 durchgeführt werden. Alle Kindergärten und Grundschulen aus dem Kreisgebiet konnten durch eine Interessensbekundung eine Förderung für mathematisch-naturwissenschaftliche oder umweltbildende Maßnahmen erhalten. Durch die großzügige Unterstützung der Osthushenrich-Stiftung aus Gütersloh in Höhe von  18.000 Euro war es jedoch erst möglich fast allen Interessensbekundungen nachzukommen. Mit einer Auftakt-veranstaltung im Januar gibt es monatlich interessante Forschertage, die von den Schulen, OGS und Kindergärten selbst in den Sommerferien bis Mitte September komplett ausgebucht wurden.

Weitere Bilder zum Projekt:

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